Es gibt verschiedene Siedlungsformen:

  

  Reihendorf Dörfliche Reihensiedlung, die im Gegensatz zum Zeilendorf locker angelegt ist und kilometerlang sein kann. Die Gestalt der Gehöfte ist dabei weniger regelhaft, stets jedoch in klarem Bezug zur Flurparzellierung:
  Zeilendorf Ländliche Siedlungsform, bei der die Gehöfte linear angeordnet sind. Das Dorf besteht nur aus einer Zeile, die sich entlang eines Weges oder eines kleinen Gewässers erstreckt. Länglich halbiert können sie als Angerdorf oder Straßendorf angesehen werden.
  Straßendorf Doppelzeilige Dorfanlage, bei der Häuser oder Gehöfte in dichter Weise entlang einer Straße aufgereiht sind. Entstehung z.B. in den Gebieten der mittelalterlichen ( 12./13. Jh. ) Ostsiedlung.
  Hufendorf Dorfform mit einer ursprünglich regelhaften Aufreihung der Gehöfte und der daran angeschlossenen Hufen.
  Waldhufendorf Vor allem im Mittelalter entstandene planmäßige Siedlungsform auf gerodetem Waldland. Das W. tritt in der Regel als doppelzeiliges Reihendorf mit hofanschließenden Breitstreifenparzellen in Einödlage auf. Die Gehöfte liegen entlang einer Leitlinie ( Weg, Bach )
  Liniendorf Geplante ländliche Siedlungsform, die eine außerordentliche Schematisierung aufweist. Keine Rücksichtnahme auf die Oberflächengestalt. Die Gehöfte stehen entlang einer Geraden in gleichen Abständen und weisen eine einheitliche Bauweise auf.
  Platzdorf Dorftyp, dessen Grundriß einen zentralen Platz aufweist. Dieser ist meist in Gemeindebesitz und wird von landwirtschaftlichen Anwesen umgeben. Platzdörfer weisen eine mehr oder minder erkennbare Regelhaftigkeit als Folge einer planmäßigen Anlage auf und sind typisch für das hohe Mittelalter der deutschen Ostkolonisation. Auch in Afrika.
  Rundlinge Gruppierung von hufeisenförmigen Hofstellen um einen Platz mit einem einzigen Zugang. Die Verbreitung läßt deutliche Beziehungen zu früheren Stadien der Ostkolonisation, ihren westlichen Randgebieten und zu slawischer Bevölkerung erkennen.
  Angerdorf Planmäßig angelegtes Platzdorf. Die Gehöfte umschließen einen gemeinschaftlich genutzten Platz (Anger), der als Gemeindeweide dienen kann oder auf dem öffentliche Gebäude stehen
  Haufendorf Ländlicher Siedlungstyp, der insbesondere in den Altsiedellandschaften Mitteleuropas vertreten ist. Das Haufendorf hat einen ungeregelten Grundriss. Die historisch gewachsene Gewannflur ist durch Flurbereinigungsmaßnahmen heute größtenteils beseitigt.
  Etterdorf Gekennzeichnet durch den Etter (Zaun, der in der Zeit vom Spätmittelalter bis ins 19. Jh. das Dorf von der Flur trennte). Verbreitung vor allem in Süddeutschland .
  Gewanndorf Ländlicher Siedlungstyp, der insbesondere in Altsiedellandschaften in Mitteleuropa vertreten ist. Unregelmäßiger Grundriß und von einer historisch gewachsenen, heute kaum mehr erhaltenen Gewannflur umgeben.
  Streusiedlung: Mittelgebirge große Distanz zwischen den Gebäuden unregelmäßig aber jünger Anpassungsform an natürlichen Bedingungen (z.B. Kammbereich im Mittelgebirge) Kirche als ordnendes Element im Mittelpunkt.
     

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