Das Gefallenendenkmal auf dem Annaberg |
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Am 20. März 1921, vor 45 Jahren, fand die Abstimmung in Oberschlesien über den Verbleib des Landes beim Deutschen Reich oder seinen Übergang an den polnischen Staat statt. Die große Mehrheit, fast 60°/o der Abstimmungsberechtigten, stimmte für Deutschland! Dieses Ergebnis ist umso eindrucksvoller, als die Wahl unter polnischem Terror, der von der französischen Besatzungsmacht begünstigt wurde, erfolgte und nicht alle Oberschlesier abstimmen durften. Die Bewohner der Kreise Falkenberg, Grottkau, Neisse - Stadt, Neisse -Land und Neustadt-West, die fast durchwegs nur deutschsprachig (und nicht zweisprachig) waren, wurden von der Wahl aus geschlossen; dagegen schlugen die Sieger von 1918 einen Teil des mittelschlesischen Kreises Namslau zum Abstimmungsgebiet, offensichtlich in der Annahme, dass die dortige zweisprachige Bevölkerung zu einem polnischen Abstimmungssieg beitragen könnte. Nach der Abstimmung versuchten die Polen, sich Oberschlesiens mit Gewalt zu bemächtigen. Der sogen. 3. Aufstand vom Mai 1921 brachte sie in den Besitz des Annaberges, der höchsten Erhebung des oberschlesischen Hügellandes, die den Oberschlesiern bislang nur als Wallfahrtsstätte lieb und wert war. In der von Franziskanern betreuten Wallfahrtskirche wurde (und wird) ein Gnadenbild der heiligen Mutter Anna „Selbdritt" verehrt, d. h. Mutter Anna trägt auf dem rechten Arm das Jesuskind, auf dem linken die jungfräuliche Maria. Viele Zehntausende pilgerten jedes Jahr auf diesen Berg, an einem Peter und Paul-Fest nach 1900 allein über 140000Männer und Jungmänner. - Der oberschlesische Selbstschutz, verstärkt durch die Freikorpsverbände Oberland und Tirol, eroberten am 21. Mai 1921 den Berg zurück. Den Gefallenen wurde 1938 das auf dem Bild sichtbare Ehrenmal errichtet. - (Bilder vom Annabergkirchlein und dem Kloster brachten wir schon früher.) (Literatur dazu: Otto Ulitz, Aus der Geschichte Oberschlesiens, Bonn, LdO, 2. Aufl., 1962, Seite 27 ff; Dr. Hellmut Teschner, Die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes in Oberschlesien, Deutsche Ostkunde, Nr. 1/1961, Seite 9-15. Paul Hadrossek, Kardinal Bertram, Oberschlesischer Heimatverlag Augsburg, Seite 83-94 [St. Annaberg von P. Dr. Elpidius Pax] 3. Aufl.) |
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